Oder: Risiken und gesundheitliche Auswirkungen der modernen Massentierhaltung auf den menschlichen Körper
Fleisch – für viele Menschen noch immer der Inbegriff einer modernen Wohlstandsgesellschaft. Denn noch immer gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Wachsen des Wohlstands in einem Land und dem Fleischverbrauch. Wem es besser geht, der will mehr Fleisch. Allein in den letzten 25 Jahren ist der Fleischkonsum daher rasant gestiegen: aß der Durchschnittsbürger weltweit 1980 pro Jahr 30 kg waren es 2005 bereits über 40kg. Laut der Welternährungsorganisation FAO lag der pro Kopf Fleischverbrauch in Deutschland im Jahre 2009 bei 88,1 kg. Das ist mehr als das doppelte des weltweiten Durchschnitts. Doch der enorme Hunger auf Fleisch wird teuer bezahlt.
170.000 Menschen erleiden europaweit jährlich Infektionen, die nicht mehr mittels üblicher Antibiotika bekämpfbar sind. Die Folge sind Amputationen und Tod. Dass neuerdings nicht mehr allein unhygienische Zustände in Krankenhäusern die Ursache sind, sondern neuartige, mutierte Bakterien aus der Massentierhaltung die Gefahr potenzieren belegt ein Bericht der WHO aus dem April 2014. Von 14 Millionen stationären Patienten erkranken eine Million. Liest man solche Zahlen, betritt man besser kein Krankenhaus mehr.
Der hohe Einsatz (1700 Tonnen jährlich in Deutschland – im Vergleich dazu werden lediglich 800 Tonnen in der Humanmedizin eingesetzt!) von Antibiotika in der Massentierhaltung trägt maßgeblich zu der Resistenz von Keimen bei.
Ohne Antibiotika gibt es keine Massentierhaltung, da die Höchstleistungsansprüche an die Tiere und die daraus folgende Überzüchtung zu einer starken Immunschwächung führen. Ohne Antibiotika würden die Tiere ihr ohnehin kurzes Leben nicht überleben.
So sind die berüchtigten Krankenhauskeime (MRSA) inzwischen nicht nur sprichwörtlich in aller Munde – 50% der Schweinehalter sind MRSA-positiv und 70% aller Ställe sind MRSA-verseucht. Zudem verbreiten sich die Keime auch über das Tauwasser von gefrorenem Fleisch, wie das Robert Koch Institut festgestellt hat: 30% der untersuchten Masthähnchen-Proben waren MRSA-verseucht.
Erschreckend daran: Jeder, der Fleisch, Eier und Milchprodukte in seiner Küche verwendet, ist betroffen. Hier werden die Keime in der ganzen Küche verteilt. Ist der Keim im Magen angekommen, wird man zwar nicht gleich krank, aber sobald die Bakterien in die Blutbahn gelangen, kann es zu einer Blutvergiftung kommen.
Und hier helfen dann die üblichen Antibiotika aufgrund der Resistenz der Superkeime nicht mehr. Oft ist es ein Wettlauf gegen die Zeit – bis der Keim identifiziert wird, ist es für den Patienten oft schon zu spät – was bleibt ist die traurige Nachricht für die Angehörigen.
Auch unser Obst und Gemüse ist bedroht, da jährlich Gefahr 2 Millionen Tonnen Güllle auf den Feldern ausgebracht werden. Gülle ist Tierkot. So finden die Keime auch den Weg in Obst und Gemüse.
Kommt es zu keiner Umkehr werden die Zustände werden wie im Mittelalter: Jede Infektion wird tödlich sein.
Was können wir dagegen tun?
Grundsätzlich müsste die Massentierhaltung hier in Deutschland beendet werden und die tierischen Produkte müssten aus der sogenannten „artgerechten Haltung“ kommen. Hier sind die Keimvorkommen wesentlich geringer, wie diverse Studien beweisen.
Anmerken möchte ich hier trotzdem, dass die einzige artgerechte Haltung die Freiheit ist.
Was sagt die Politik dazu?
Selbst wenn in Deutschland wenig oder gar keine tierischen Produkte mehr verzehrt werden nimmt die Massentierhaltung nicht ab, denn der profitable Export von Fleisch in alle Welt boomt. Tierfabrikanten werden durch die massentierhaltungsfreundliche Gesetzeslage wunderbar unterstützt. Demokratisch und legal. Hier können wir „richtig“ wählen – nämliche Parteien, die sich GEGEN die Massentierhaltung einsetzen.
Abschließend ist zu sagen, dass ein Umstieg auf eine rein pflanzliche (Bio-) Ernährung das Risiko zwar nicht ausschalten kann, aber doch stark verringert. Und so ersparen wir nicht nur vielen empfindsamen Lebewesen ein grausames Schicksal, auch unser Körper wird es uns mit guter Gesundheit danken. In diesem Sinne: GO VEGAN!
Doku-Tip: Killerkeime – Gefahr aus dem Tierstall (Arte)
Mett muss nicht immer aus Fleisch sein – wie das folgende Rezept für die vegane Alternative beweist.